Geschichte

„Die Gemarkung Bausendorf war bereits in galloromanischer Zeit (bis ca. 400 n.Chr.) besiedelt. An der Römerstraße Trier – Andernach stand auf „Muret“ ein Straßendorf und in der „Lichtacher Flur“ ein Landgut. Das heutige Bausendorf taucht erst um 1220 aus dem Dunkel des Mittelalters auf. In einem Buch über die jährlichen Einkünfte der Trierer Kirche (Liber annalium) wird eine Kapelle in Busendorf genannt; sie zahlte nur eine Unze, den niedrigsten Steuersatz. Daraus ist zu schließen, dass Bausendorf um 1220 nur ein dünnbesiedelter Weller war. Der Ortsname mit dem Grundwort dorf deutet darauf hin, dass Bausendorf in der ersten Landausbauphase (bis ca. 1000 n. Chr.) gegründet wurde. Das Bestimmungswort Busen leiten Ortsnamensforscher von dem Personennamen Boso oder Bosso ab. Demnach hätte ein Boso / Bosso den Ort gegründet und ihm seinen Namen gegeben. Die enge Verbindung Bausendorfs zu der Herrschaft Lösnich ist unbestritten. Die Lösnicher Ritter und ihre Nachfolger waren Grund- und Lehnsherren in Bausendorf. In seiner lnsellage – im Süden an das trierische Ürzig, im Südwesten an das kölnische Zeltlngen-Rachtig, im Westen und Norden an die Gemarkungen der trierischen Dörfer Neuerburg und olkenbach und im Osten an das Kröver Reich angrenzend – war Bausendorf bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Lösnicher Herrschaftsgebiet.“
(Erwin Schaaf, Chronik der Alftalgemeinden, 1996/97, S. 45 ff.)

„Der Ortsteil Olkenbach besitzt eine frühere geschichtliche Urkunde, sogar die früheste unter den Alftalgemeinden. Sie stammt aus dem Jahre 1075 und enthält die Bestätigung von Besitzrechten des Trierer Stifts St. Simeon in olkenbach durch Erzbischof Udo von Trier. Die Ursprünge des Ortes liegen indes weiter zurück. Dies ist auf den Namen zurückzuführen. Das keltische Wort oIca bezeichnete ursprünglich ein fruchtbares Ackerstück; im Mittelalter erfuhr es einen Begriffswandel und wurde nunmehr zur Bezeichnung von Weinbergen gebraucht. Die sonnigen Südwesthänge des Kondels wurden offenkundig bereits im frühen Mittelalterzum Weinanbau genutzt. Man nannte sie Olken, und das Bächlein, das durch sie hinab in den Alfbach fließt, nannte man Olkenbach.

Der Bachname wurde dann auf die Siedlung am Fuß der Weinberge übertragen. Olkenbach ist von seiner Entstehung her ein Winzerort. Es ist anzunehmen, dass bereits in kelto-romanischer Zeit (bis 450 n.Chr.) an dieser Siedlungsstelle Weinbau betrieben wurde.“ (EnMn Schaaf, Chronik der Alftalgemeinden, 1988, S. 51 ff.)

Wappen

    „Im silbernen Feld auf rotem Dreistufenpodest der Trierer St. Simeon im grünen Obergewand mit Brustspange und Unterkleid, ausgestattet mit grüner Pilgertasche am rechten Arm, schwarzem Schuhwerk, einer Kamelhaarmütze, in der linken Hand einen Palmzweig tragend.
    Ein von Silber und Rot gespaltener Schild. lm roten Feld ein silbern gewandeter Frauenarm mit Hängeärmel, zwischen Daumen und Zeigefinger einen goldenen Fingerring haltend, begleitet von fünf goldenen Tatzenkreuzchen.“
    (Text aus der Genehmigung des Wappens durch die Bezirksregierung Trier vom 09.04.1981, gez. Julius Saxler, Regierungspräsident)

    Die oben näher beschriebene Darstellung des St. Simeon auf dem Bausendorfer Wappen ist darauf zurückzuführen, dass es sich hierbei um das ehemalige Schöffensiegel von Bausendorf aus dem Jahre 1577 handelt und auch St. Simeon bis 1569 Kirchenpatron von Bausendorf war. In seiner Darstellung mit Pilgertasche und Palmzweig gilt der heilige Simeon als Bote der Völkerverständigung und des Friedens.

    Der gewandete Frauenarm mit Hängeärmel, zwischen Daumen und Zeigefinger einen goldenen Fingerring haltend, begleitet von fünf goldenen Tatzenkreuzchen zeigt das Wappenschild des Konrad von Lösnich aus dem Jahre 1530 und damit die Zugehörigkeit von Bausendorf und eines kleinen Teiles von Olkenbach zur damaligen Herrschaft Lösnich. Dieses Wappenschild war im frühen Mittelalter als Auszeichnung der Burgmannen verbreitet.

    Weitere Informationen

    • Historisch gesehen tauchte der Ort Bausendorf um 1220 als dünnbesiedelter Weiler auf.
    • Um 1250 wird die Kapelle Bausendorf im Landkapitel Kaimt (Zell/Mosel) im Verzeichnis der erzbischöflichen Rechte erwähnt.
    •  Der Simeonstift Trier kaufte 1075 ein Gut in Olkenbach.
    •  Ab 1794 stand Bausendorf unter französischer Herrschaft, 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet.
    •  Seit 1946 ist Bausendorf ein Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
    •  Der Ort Olkenbach besitzt mit seiner Erwähnung im Jahr 1075 die früheste geschichtliche Urkunde der Alftalgemeinden.
    •  Olkenbach ist von seiner Entstehung her ein Winzerort. Hier wurde in kelto-romanischer Zeit Weinbau betrieben.
    •  Die heutige Ortsgemeinde Bausendorf entstand im Rahmen der Verwaltungsreform durch Zusammenschluss der vormals selbstständigen Ortsgemeinden Bausendorf und Olkenbach am 07. Juni 1969.